Nach den Erkenntnissen vom Sommer 2018 wissen wir jetzt, dass Brot schon länger in der menschlichen Geschichte verankert ist als der Ackerbau. Es wurden nämlich im heutigen Jordanien 14 400 Jahre alte und verkohlte Spuren von einer Art Fladenbrot ausgegraben. Forscher von verschiedenen Universitäten nahmen 24 Brotreste von ehemaligen Feuerstellen der Ausgrabungsstätte Shubayqa 1 genauer unter die Lupe und präsentierten ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift PNAS. Das verwendete Getreide war damals unter anderem unser bekanntes Einkorn und Strandbinsen, woraus ungesäuerte Fladenbrote gebacken wurden. Möglicherweise entstand der Ackerbau wegen des Brotbackens und nicht umgekehrt wie wir es bis vor kurzem noch geglaubt haben. Denn Brot backen war alles andere als leicht in der damaligen Zeit. Man musste die Körner allesamt handverlesen, mit Steinen mühselig fein vermahlen und aussieben. Da man es trotzdem herstellte, musste das Brot schon damals einen hohen Stellenwert zugeschrieben bekommen haben. Die Entscheidung für einen Anbau von Wildgräsern dürfte einher mit dem Wunsch des vermehrten Brotbackens gegangen sein und damit wurde das Fundament für unsere heutige Brotkultur gelegt.
Das abgebildete Foto dient als Beispiel und zeigt nicht das älteste Brot der Welt.
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