Foto: ©MKD – Meisterschule für Kommunikationsdesign ©Bäckerei Brandl Linz
Der Brotversteher
ein Beitrag von Denise Derflinger in der „Wels im Bild“
Christopher Lang backt. Und riecht. Und schmeckt. Er widmet sich dem Thema Brot mit seiner ganzen Leidenschaft – und hat für uns ein unverzichtbares Rezept für den Ostertisch bereitgestellt.
Die ganz große Liebe zum Brot entdeckte Christopher Lang nicht schon als Kind, sondern erst später. Was nicht verwundert, denn Brot war in der Familie „einfach da“, man hat es nicht weggeworfen, sondern aufgehoben, und mit christlicher Wertschätzung durch drei Kreuzerl vor dem Anschnitt behandelt. Jetzt ist der 30-jährige Wahllinzer aus dem Mittelburgenland einer von vier österreichischen Brot-Sommeliers und zieht nach einigen Stopps in der Backstuben-Szene nun alleine die Wecken, Spitze und Laibe groß. Was gutes Brot ausmacht und warum die Pinze am Ostertisch nicht fehlen darf, erzählt er uns im Interview.
Als Bäckermeister haben Sie Ihr Handwerk lieben gelernt, jetzt stecken Sie auch die Nase in die teigigen Prachtstücke. Was macht denn einen Brot-Sommelier aus?
Ganz reduziert: ein Bäckermeister lernt, Brot zu backen, ein Brot-Sommelier lernt, Brot zu verstehen. Er dringt noch tiefer in die Materie ein, geht der Geschichte des Brotes auf die Spur, eignet sich umfangreiches Wissen an. Der Brotsommelier weiß, welches Brot zu welchem Bier passt, warum es schmeckt, wie es schmeckt, und was die jeweilige Besonderheit des Backwerkes ist.
Was ist das Geheimnis von gutem Brot?
Für mich eindeutig eine kurze Zutatenliste. Mehl, Wasser, Salz, Natursauerteig – das war´s! Aus wenigen Rohstoffen, am besten aus der Region, feinsten Gewürzen, viel Know-how und Zeit lassen sich die unterschiedlichsten Brote kreieren. Besonders gerne mag ich dunkel gebackene, saftige Sauerteigbrote mit vielen Röstaromen.
Ein Bäckermeister lernt, Brot zu backen. Ein Brot-Sommelier lernt, Brot zu verstehen
Brot-Sommelier Christopher Lang
Eine Backware, die auf Ihrem Ostertisch niemals fehlen darf – und warum?
Das ist die Osterpinze, die gehört einfach dazu. Ihr Ursprung liegt nicht wie von vielen angenommen in der Steiermark, sondern in Italien, genauer in der Region Venetien und Friaul. In Österreich wurde das Weihnachts- und Neujahrsgebäck dann zur österlichen Mehlspeise umfunktioniert. Wahrscheinlich mag ich die Pinze deswegen so gerne, weil sie mich an das Kartoffel-Osterbrot meiner Mama erinnert.
2020 haben Sie jede Menge Zeit in der Küche und beim Backen verbracht. Wie geht es heuer für Sie weiter?
Bis Februar war ich Backstubenleiter der Bäckerei Brandl in Linz, jetzt habe ich mich selbständig gemacht, kooperiere mit dem Hausgeräte-Hersteller Kenwood und werde schon bald mein Wissen bei Backkursen – auch online – weitergeben. Außerdem habe ich einen Onlineshop, über den ich hochwertiges, handgemachtes Backzubehör verkaufe.
Homepage von „Wels im Bild“: https://welsimbild.at/
Veröffentlichung auf christopherlang.at genehmigt von Denise Derflinger
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